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Gemäß der Beratungsrichtlinie des Freistaates Thüringen erhält das Unternehmen eine Förderung für Beratungen und Prozessbegleitungen, die Strategien zum Aufbau bzw. für eine nachhaltige positive Entwicklung und Sicherung von KMU unterstützen. Die Förderung erfolgt aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds Plus und aus Mitteln des Freistaats Thüringen.

Was kostet eine Hochzeit in Italien?

Diese Frage wird mir oft gestellt – und sie ist alles andere als leicht zu beantworten. Es ist ein bisschen so, als würde man fragen, wie viel ein Haus in der Toskana kostet, ohne anzugeben, wie groß es sein soll, wie viele Zimmer es haben soll, wo genau es stehen soll – und so weiter.
Genauso verhält es sich mit den Kosten einer Hochzeit in Italien: die Kosten für eine Hochzeit in Italien hängen  von vielen Faktoren ab: von der Anzahl der Gäste, der Dauer der Feierlichkeiten, der Region, der Location, dem Catering, der Technik, den Dienstleistern… Die Liste ist lang – und individuell.

Gästezahl: Der größte Einflussfaktor

Der vielleicht wichtigste Kostenfaktor ist die Anzahl der Gäste. Denn in Italien zahlt man in der Regel pro Kopf – sowohl für das Menü als auch für die Location. Wer 30 Gäste einlädt, zahlt also deutlich weniger als ein Paar mit 100 geladenen Gästen. Besonders beim Essen macht sich das bemerkbar: ab etwa 60 Gästen kostet ein klassisches Menü mit drei Gängen, hochwertigem Aperitif, Hochzeitstorte im italienischen Stil und Servicepersonal ungefähr 160 € pro Person. Das summiert sich schnell – insbesondere wenn man großzügig einlädt. Ein hochwertiges Menü umfasst in der Regel einen großzügigen Aperitif mit raffiniertem Fingerfood, ein serviertes Drei-Gänge-Menü, die klassische italienische Hochzeitstorte sowie Getränke. Wer besondere Extras wie regionale Spezialitäten, Live-Cooking-Stationen oder ein Snack-Angebot für die späten Abendstunden wünscht, sollte zusätzliche Kosten einplanen.

Hochzeiten dauern in Italien meist zwei Tage – mindestens

Anders als in Deutschland beschränken sich Hochzeiten in Italien nicht auf ein paar Stunden. Viele Paare entscheiden sich für ein mindestens zweitägiges Event – Anreise, Willkommensdinner, Hochzeitstag, evtl. ein Brunch am nächsten Tag. Jeder zusätzliche Programmpunkt erhöht die Kosten: mehr Essen, mehr Getränke, mehr Dienstleister, mehr Miettage für die Location.

Wo heiraten? Die Region macht den Unterschied

Die Region, in der man heiratet, spielt eine zentrale Rolle bei der Budgetplanung. Besonders beliebt – und damit auch teuer – ist die Toskana. Auch 2025 bleibt sie die gefragteste Region für sogenannte „Destination Weddings“ aus dem Ausland. Diese Beliebtheit hat ihren Preis: Locations sind oft früh ausgebucht und verlangen entsprechend hohe Mietpreise.

Locationwahl: Palazzo, Villa, Weingut oder Agriturismo?

Ein Palazzo in Florenz, eine Villa Medici in der toskanischen Hügellandschaft oder ein einfacher Agriturismo auf dem Land – jede dieser Optionen bringt nicht nur unterschiedliche Stimmungen, sondern auch unterschiedliche Preiskategorien mit sich.

Essen: Einer der größten Budgetposten

Ein entscheidender Punkt ist, ob die Location ein eigenes Restaurant hat oder ob ein externer Catering-Service organisiert werden muss. Externe Caterer sind in Italien oft teurer, denn sie bringen nicht nur das Essen, sondern auch die komplette Ausstattung mit: Tische, Stühle, Geschirr, Gläser, Tischdecken, mobile Küche und natürlich Personal. Das verursacht logistischen Aufwand – und Kosten.

Steuern nicht vergessen!

Ein wichtiger Punkt, der oft übersehen wird: In Italien ist die Mehrwertsteuer höher als in Deutschland. Sie beträgt 22 % auf fast alle Dienstleistungen, und auf Lebensmittel immerhin noch 10 %. Diese Beträge sind oft nicht in den ersten Angeboten enthalten – – die Preise werden netto ausgewiesen, zuzüglich der Mehrwertsteuer, die – je nach Produkt oder Dienstleistung – zwischen 10 % (z. B. auf Lebensmittel) und 22 % liegen kann.  Also Vorsicht bei der Budgetplanung!

Blumen: Schöner Luxus

Blumen sind in Italien ein echter Kostenpunkt, denn das Land produziert selbst nur wenig. Viele Blüten müssen importiert werden, was sich auf den Preis auswirkt. Ein üppiges Blumenarrangement für Zeremonie und Empfang kann leicht mehrere tausend Euro kosten – abhängig von Menge, Sorte und Jahreszeit.

Musik: DJ oder Liveband?

Eine Party ohne die richtige Musik ist keine Party! Auch hier gibt es große Preisunterschiede. Ein DJ mit Konsole ist die günstigere Option. Wer hingegen eine Liveband mit Sängerin oder Sänger bucht, zahlt schnell das Zwei- bis Dreifache. Live-Musik sorgt für Stimmung, kostet aber entsprechend mehr – vor allem wenn mehrere Sets oder spezielle Technik gewünscht sind.

Technik & Licht: Oft unterschätzt

Viele italienische Locations – besonders ländliche Anwesen – verfügen nicht über ausreichende Beleuchtung für eine Abendveranstaltung. Deshalb wird oft auf spezialisierte Dienstleister zurückgegriffen. Besonders beliebt: Lichterketten (die sogenannten „Fairy Lights“). Diese romantischen Lichter wirken schlicht, sind aber aufwendig in der Umsetzung: Sie müssen an speziell mitgebrachten Pfosten befestigt werden, der Aufbau erfordert Zeit, Fachkenntnis und einen Vor-Ort-Termin vor der Hochzeit.

Fotografie & Video: Erinnerungen, die bleiben

Ein guter Hochzeitsfotograf ist unverzichtbar – und auch hier sollte man nicht am falschen Ende sparen. In Italien begleiten Fotografen das Paar meist 8 bis 12 Stunden – und das inklusive aufwendiger Nachbearbeitung der Bilder. Das schlägt sich im Preis nieder. Ab einer bestimmten Gästeanzahl kommen oft zwei Fotografen zum Einsatz, was die Kosten erhöht.

In den letzten Jahren setzen immer mehr Paare auch auf Videografen, die mit Drohnen und professionellen Kameras emotionale Hochzeitsfilme drehen. Auch das ist ein Kostenfaktor, der leicht mehrere tausend Euro betragen kann – aber ein wunderschönes Ergebnis liefert.

Schönheit: Braut & Gäste im Fokus

Auch Hair & Make-up Artists gehören zu den Dienstleistern, deren Leistungen oft unterschätzt werden. Der Preis erscheint auf den ersten Blick vielleicht hoch – doch dahinter steckt weit mehr als „nur“ das Styling. Die Profis reisen früh am Morgen zur Location, bringen ihr komplettes Equipment mit und stehen nicht nur der Braut, sondern auch mehreren Gästen zur Verfügung. Viele bleiben bis zum Abend vor Ort, um bei Bedarf das Styling aufzufrischen oder einen Look für das Dinner zu erneuern. Zeit, Aufwand und Professionalität machen diese Dienstleistung zu einem wichtigen – und entsprechend kostspieligen – Posten im Hochzeitsbudget. Wer sich für ein neues Styling vor dem Abendessen entscheidet, zahlt entsprechend mehr.

Bürokratie: Gebühren für ausländische Paare

Ein nicht unwesentlicher Punkt sind die Gebühren der italienischen Gemeinden für standesamtliche Trauungen. Paare, die nicht im Ort gemeldet sind, zahlen oft deutlich höhere Summen. Diese können von Gemeinde zu Gemeinde stark variieren – im Durchschnitt muss man mit 500 bis 1.000 € rechnen.

Ist Heiraten in Italien günstiger als in Deutschland?

Kurz gesagt: Nein. Früher galt Italien als günstige Alternative für Hochzeiten mit Urlaubsfeeling – doch das hat sich geändert. Heute ist eine Hochzeit in Italien nicht mehr günstiger als eine Hochzeit in Deutschland! Die Grundkosten für eine schöne, gut organisierte Feier im Ausland liegen oft höher als in der Heimat, schon allein deshalb, weil eine Hochzeit im Ausland mindestens zwei Tage dauert und nicht nur einen Tag wie im Heimatland.

Extras: Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt

Natürlich gibt es über die Grundkosten hinaus unzählige Extras, die sich Paare gönnen können – je nach Geschmack und Budget: Neues Styling der Braut vor dem Dinner, Eiswagen oder Cocktailbars für den Empfang, Lichtfontänen für die Hochzeitstorte, Bunter Rauch für Fotos mit Wow-Effekt, Oldtimer für das Paarshooting, Live-Maler oder Zauberer zur Unterhaltung der Gäste, Tänzer, Feuershows oder Akrobaten.

Hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt – allerdings auch kein finanzielles Limit.

Your wedding planner Camilla Poesio

Eine Hochzeit in Italien ist traumhaft schön – aber sie hat ihren Preis. Wer gut plant, sich informiert und mit realistischen Erwartungen an die Sache herangeht, kann dennoch ein unvergessliches Fest erleben. Am Ende zählt nicht nur, wie viel man ausgibt, sondern wie gut man sich dabei fühlt.